David Cope

Mozart komponiert wieder -- seine neueste Sonate entstand vor etwa fuenf Jahren, und sie findet sich auf einer CD mit dem Titel "Bach by Design", auf der unter anderem fuenf taufrische Inventionen von Bach, ein viertes Prelude von Gershwin und mancherlei andere unerhoerte Musik festgehalten ist. Ihre Wiedergeburt haben die Altmeister dem Blackout eines heutigen Komponisten zu verdanken. David Cope, der im kalifornischen Santa Cruz lebt, sollte vor etwa 17 Jahren eine Oper schreiben, doch ihm fiel einfach nichts ein. In seiner Not beschloss er, die Ideen verstorbenen Kollegen zu analysieren, und zwar per Computer. Er fuetterte seinen Computer mit Standardwerken der Klassik, und das Resultat war ein Programm mit dem Kurznamen "emi". (spr. "emmi".) Ein mit 'emi' geladener Computer zerlegt die Meisterwerke in ihre Einzelteile und setzt sie dann Note fuer Note zu neuen Stuecken zusammen, die mehr oder weniger im Stil ihrer Vorbilder geschrieben sind. Inzwischen zieht 'emi' seinem Erfinder manchen Kompositionsauftrag an Land. Im englischen Oxford werden demnaechst Ausschnitte aus Gustav Mahlers erster Oper uraufgefuehrt. Mahler selbst hat zwar nie eine Oper geschrieben, aber der clevere Computer macht's moeglich. Kostproben von 'emi's Koennen finden sich auf zwei CD's. ("Bach by Design", "Classical Music Composed by Computer"). Georg Hirsch hat hineingehoert und mit dem Schoepfer von 'emi' gesprochen.

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