Schwarze Komponisten

Drei Dinge haben die meisten Komponisten gemeinsam -- sie sind maennlichen Geschlechts, von weisser Hautfarbe und bereits verstorben. Dieser Eindruck entsteht jedenfalls bei einem Blick auf die Programme, die etablierte Symphonieorchester und Opernhaeuser auf beiden Seiten des Grossen Teiches zusammenstellen. In den USA gibt es nun ein neues Musiklexikon, das zu groesserer Vielfalt im Konzertsaal beitragen soll. Unter dem Titel "International Encyclopedia of Black Composers" ist es ausschliesslich farbigen Komponisten gewidmet. Zu ihnen gehoeren Groessen wie Duke Ellington, Ray Charles und Wynton Marsalis. Noch interessanter als die Stars des Jazz sind aber gerade die weniger bekannten Komponisten, die das Lexikon aufgenommen hat. Dabei handelt es sich um Maenner und Frauen aus drei Kontinenten und vier Jahrhunderten, die Musik fuer den Konzertsaal geschrieben haben. Denn aufgrund von rassistischen Vorurteilen sind sie bisher voellig unterbewertet worden, sagen die Herausgeber der Internationalen Enzyklopaedie. Das zweibaendige Werk ist beim Fitzroy Dearborn Verlag erschienen und kostet etwa 300 Dollar. Zunaechst soll es in amerikanischen Bibliotheken Einzug halten, aber es kann auch im Ausland ueber das Internet bezogen werden. Georg Hirsch hat in der Internationalen Enzyklopaedie fuer Schwarze Komponisten geblaettert.

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