Neuer Beethoven

Mit der Zeitmaschine nach Wien, in die Urauffuehrung eines Beethoven-Werks - das ist sicher der utopische Traum vieler Musikfreunde. Reeller ist dagegen die Chance, in die Urauffuehrung einer Nachbearbeitung zu kommen. Grosses Aufsehen erregte Ende der 80er Jahre der englische Musikwissenschaftler Barry Cooper, der aus Beethovens Entwuerfen und Skizzen eine Zehnte Symphonie zusammenstellte. Am vergangenen Wochenende (Do. 20 - Sa. 22.9.) wurde nun in Washington eine Ouvertuere aus der Taufe gehoben - die sogenannte "MacBeth-Ouvertuere" zu einer Oper, die Beethoven zwar in Augenschein genommen, dann aber aufgegeben hatte. Auch bei der Vollendung der MacBeth-Ouverture standen grobe Skizzen Pate, doch diesmal war kein Musikwissenschaftler am Werk, sondern ein Anwalt aus dem amerikanischen Bundesstaat Wisconsin und ein Computer-Programmierer aus dem hollaendischen Leiden. Die beiden Beethoven-Fans fanden sich ueber das Internet, und das National Symphony Orchestra griff ihr Gemeinschaftsprodukt mit Freude auf - konnte es doch mit der ersten Beethoven-Urauffuehrung in der westlichen Hemisphaere aufwarten! Georg Hirsch war dabei.

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