Dr. Jazz

Genies wie Duke Ellington, Charlie Parker oder Theolonius Monk haben das Gesicht des Jazz gepraegt. Als sie jung waren, erwarben sie ihr Koennen durch unermuedliches Abhoeren von kratizen Schallplatten aelterer Musiker, durch Imitation der Solos, und durch die harte Schule der Praxis. Wer sich durchsetzte, war im Geschaeft, und wen die Gaeste der verqualmten Kneipen nicht hoeren wollten, der musste aufgeben. Junge Jazz-Musiker von heute haben es scheinbar leichter. Ihnen steht nicht nur eine Unmenge von Plattenaufnahmen zur Verfuegung, sie koennen sich auch systematisch zum Jazz-Musiker ausbilden lassen. Sowohl deutsche als auch amerikanische Konservatorien und Musikschulen bieten den Studiengang Jazz an. Was aber leistet die formale Ausbildung fuer die Entwicklung von Kreativitaet und Persoenlichkeit, und wo wollen all die Diplom-Jazzer unterkommen? Mit derartigen Fragen befassten sich letzte Woche (10.-13. Januar) etwa 7000 Teilnehmer der Jahreskonferenz amerikanischer Jazz-Paedagogen. Lehrer, Studenten, Agenten und professionelle Musiker tauschten Erfahrungen und Kontakte aus, und Georg Hirsch war dabei.

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