Subway Kurz

Das Ohr erfreute sich an den Klaengen eines Jazz-Trompeters, der fuer sein taeglich Brot spielte. Das Auge schaute derweil gebannt auf eine Ratte, die eine weggeworfene Stulle verzehrte - doch der schaurig-schoene Genuss wurde von der Angst ueberschattet, ausgeraubt zu werden. Szene einer New Yorker U-Bahnstation Anfang der 90er Jahre. Heute haben die Musiker das Podium fuer sich allein, und die Passanten hoeren entspannt zu. Denn der scheidende Buergermeister Rudolph Guiliani hat die Stadt in sieben Jahren mit Law and Order-Politik auf Hochglanz gebracht. Zumindest bis zu den Terror-Attacken vom 11. September florierte die Wirtschaft, und nach wie vor fuehlen sich Passanten in der U-Bahn sicher wie seit Jahrzehnten nicht. Was sagen die U-Bahn-Musikanten, von denen es Hunderte gibt? Profitieren sie vom Boom oder leiden sie in einer sterilisierten Atmosphaere? Wie lebt es sich ueberhaupt unter der Erde - sind die Musiker "Have Beens" oder "Up-and-coming stars"? Georg Hirsch ist in die Katakomben des mehrere Tausend Meilen umfassenden New Yorker U-Bahnnetzes hinabgestiegen und hat sich umgehoert.

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